Lumen, 2017

Im dunklen Raum stehen sich die beiden Performerinnen gegenüber. Ein Streichholz wird von der einen Performerin entzündet, von der anderen Person wieder ausgeblasen. Das Anzünden und Ausblasen widerholt sich einige Male. Die Flamme brennt einmal ganz kurz, einmal so lange bis sie beinahe die Fingerspitzen verbrennt. Nach einigen Minuten beginnt die Performerin, welche die Streichhölzer entzündet, Fragen über das Erinnern Vergessen zu stellen.

Sie spricht erst wenn das Streichholz brennt und wird vom unregelmässigen ausblasen der Flamme abrupt unterbrochen. Die Fragende erhält keine Antworten. Sie stellt die Fragen so oft, bis sie alle ganz ausformulieren konnte. Und danach das letzte Streichholz ausgeblasen ist. Die Performerinnen treten einen Schritt zurück und beleuchten die am Boden liegenden, abgebrannten Streichhölzer mit einer starken, grellen Baulampe. Beide summen denselben Ton. Eine nach der Anderen unterbricht das Summen um eine mögliche Antwort auf deine der zuvor gestellten Fragen zu geben. Zwei persönliche Erzählungen im Bezug auf das Thema des Vergessens und Erinnerns erfüllen den Raum, werden wieder durch summen abgelöst. Sie heben die Lampen und Beleuchten sich gegenseitig die Mitte ihrer Körper. Sie verstummen gemeinsam und schalten die Lampen aus.

Mit: Annick Bosson

Ort: Am PerformancABEND #4, im Dreiviertelraum Bern
Dauer: 15 Minuten

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