Lumen | 2017

Performance mit Annick Bosson


Im dunklen Raum stehen sich die beiden Performerinnen gegenüber. Ein Streichholz wird von der einen Performerin entzündet, von der anderen Person wieder ausgeblasen. Das Anzünden und Ausblasen widerholt sich einige Male. Die Flamme brennt einmal ganz kurz, einmal so lange bis sie beinahe die Fingerspitzen verbrennt. Nach einigen Minuten beginnt die Performerin, welche die Streichhölzer entzündet, Fragen über das Erinnern Vergessen zu stellen.

Sie spricht erst wenn das Streichholz brennt und wird vom unregelmässigen Ausblasen der Flamme abrupt unterbrochen. Die Fragende erhält keine Antworten. Sie stellt die Fragen so oft, bis sie alle ganz ausformulieren konnte. Und danach das letzte Streichholz ausgeblasen ist. Die Performerinnen treten einen Schritt zurück und beleuchten die am Boden liegenden, abgebrannten Streichhölzer mit einer starken, grellen Baulampe. Beide summen denselben Ton. Eine nach der Anderen unterbricht das Summen um eine mögliche Antwort auf deine der zuvor gestellten Fragen zu geben. Zwei persönliche Erzählungen im Bezug auf das Thema des Vergessens und Erinnerns erfüllen den Raum, werden wieder durch Summen abgelöst. Sie heben die Lampen und Beleuchten sich gegenseitig die Mitte ihrer Körper. Sie verstummen gemeinsam und schalten die Lampen aus.

The two performers stand opposite each other in the dark room. A match is lit by one performer and blown out by the other. The lighting and blowing out is repeated several times. The flame burns once very briefly, once so long that it almost burns the fingertips. After a few minutes, the performer who lights the matches begins to ask questions about remembering and forgetting.

She does not speak until the match is burning and is abruptly interrupted by the irregular blowing out of the flame. The questioner receives no answers. She asks the questions so often until she has been able to formulate all of them. And then the last match is blown out. The performers take a step back and illuminate the burnt matches lying on the floor with a strong, bright construction lamp. Both hum the same tone. One after the other interrupts the humming to give a possible answer to one of the previously posed questions. Two personal narratives related to the theme of forgetting and remembering fill the room, are again replaced by humming. They raise their lamps and illuminate the centre of each other’s bodies. They fall silent together and switch off the lamps


21.12.2017, Dreiviertelraum im Rahmen des PerformanceABEND #4, Bern
Dauer: 15 Minuten
Performance: Annick Bosson, Klarissa Flückiger | Fotografien: Michael Sutter