Lila Exokarp | 2016

Performance + Ausstellung


In einer ehemaligen Telefonzelle steht eine Frau, in Niqab gekleidet und bearbeitet eine grosse Menge von ­Mandarinen . Sie nimmt eine Sortierung vor: Die Schalen werden gesammelt, die Früchte aussortiert. Ist der Berg abgetragen, werden die mit Schalen gefüllten Säcke über ein Seil in den Raum gehängt.

Während der Performance blickt die Performerin den Passanten ­aufmerksam in die Augen, hält die Verbindung einen Moment wenn die zufälligen ­Performancezuschauer_innen auf die stille Handlung aufmerksam werden. Durch die Reduktion der Kommunikationsmittel der Performerin auf nur ihre Augen, enstehen Verbindungen der besonderen Art, die einzigartige Kraft ist gut ablesbar in den Reaktionen der Passant*innen. Einige nähern sich dem Glaskasten wie magnetisch von dem Blick angezogen, andere suchen schnell das Weite, sobald sie dem doch ungewöhnlich offenen und intensiven Blick begegnen. 


In a former telephone booth, a woman dressed in niqab is processing a large quantity of mandarins. She is sorting them: The peels are collected, the fruits sorted out.

 During the performance, the performer looks attentively into the eyes of the passers-by, holding the connection for a moment when the random spectators become aware of the silent action. By reducing the performer’s means of communication to just her eyes, connections of a special kind are created, the unique power of which is easily read in the reactions of the passers-by. Some approach the glass box as if magnetically attracted by the gaze, others quickly run away as soon as they encounter the unusually open and intense view.


2016, Kunstvitrine am Mühleplatz, Luzern
Ausstellungsdauer: 8 Tage
Performance: 3x jeweils 1,5 Stunden
Performance: Klarissa Flückiger
Fotografien: Barbara Marques Hennig