Freispruch: Ein Ermächtigungsprojekt | 2023

Künstlerischer Kollektiv Prozess zur sexuellen Selbstbestimmung von 8 FLINTA*s


Freitag, 22. September 2023

16 – 18.30 Uhr: Einzel-Interviews im Hof
Ab 19 Uhr: persönlicher Einlass
20.30 – 22 Uhr: Abend in our zone

Samstag, 23. September 2023

Ab 19 Uhr: persönlicher Einlass
20.30 –22 Uhr: abend in our zone
23 – 2 Uhr: zelebrieren für geladene ­Gäste und ausgewähltes Publikum der vorhergegangenen Abende


Mit unterschiedlichen künstlerischen und politischen Mitteln erkämpfen sich 8 FLINTA Personen ihre Stimme zurück. Übergriffe sind Alltag. Rape-Culture ist real. Deswegen braucht es künstlerischen Widerstand. Wir sprechen, schreien, tanzen uns frei. Zuerst im Safer Space, dann öffentlich. Bei allem gilt: kollektiv!


Freispruch ist ein Ermächtigungsprojekt von 8 FLINTA* Personen, die versuchen, gemeinsam aufzuarbeiten was es bedeutet, in einer Übergriffs-Bejahenden, ja in einer Vergewaltigungskultur (rape-culture) aufzuwachsen.

Es geht darum, die Gewaltmechanismen als das zu benennen, was sie sind, ohne sich in festgefahrenen Debatten verlieren zu müssen. Es geht darum, die eigenen Erfahrungen zu einem überindividuellen Chor erklingen zu lassen und sich so als Betroffene, als Gruppe, freizusprechen. Denn es geht nicht um einzelne Geschichten. Es sind keine Einzelfälle. Es sind Systeme. Die sind gelernt, sind Teil unserer Kultur.

Gemeinsam schaffen wir ein Umfeld, das jede Form von Opfer-Beschuldigung (victim-blaming) verneint, das Gemeinschaft stiftet und durch Vielstimmigkeit von den überindividuellen Grundpfeilern für sexuelle Gewalt spricht. In diesem Sprechen liegt Befreiung und Selbstermächtigung. Mit künstlerischen Mitteln kämpfen wir uns frei, zwischen Beschreiben und Umschreiben, Benennen und Neu Erfinden. Wir finden uns, sind in unserer healing era, sind ein wir, das sich gegenseitig stützt. Das Projekt wirkt den Vereinzelnungsmechanismen entgegen, die bei Betroffenen wirken und eine Täter*innen schützende Gesellschaft anwendet. Denn sexuelle Gewalt ist ein Thema, das nicht brennt und beißt und schreit, sondern nagt und flüstert und klopft. Jeden Tag. Bei so vielen.


Planung: Klarissa Flückiger, Thalia Schoeller
Künstler*innen: Carina Ellis, Klarissa Flückiger, Mira Gunzelmann, Gladys Mwachiti, Jude Reindl, Tizia Rosendorfer, Thalia Schoeller, Alina Tempelhoff
Raum: Konstantin Gutsch
Technik: Noah Donker


Worterklärung: FLINTA* steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen – also für all jene, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität patriarchal diskriminiert werden.